Green Airport am Flughafen Rostock Laage

Flughafen setzt künftig auf regenerative Energien

Flughafen setzt künftig auf einen Green Airport und regenerative Energien, erneuert Flughafentechnik und fördert Biodiversität / Leuchtturmprojekt zur klimaneutralen Wärmeversorgung geplant.

Mit einem umfassenden Maßnahmenpaket will der Flughafen Rostock- Laage Klimaneutralität des eigenen Unternehmens erreichen. Das jetzt vorgestellte Konzept, soll einen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele leisten und zeitgleich den Anforderungen an den Verkehr der Zukunft Rechnung tragen. „Ein Blick in aktuell laufende Technologieprojekte zeigt, dass es nicht die Lösung sein kann, vorhandene Infrastrukturen zu schließen und den Regionalluftverkehr abzuschaffen. Stattdessen sind Regionalflughäfen in Intermodalitätshubs umzuwandeln, neue Technologien zu entwickeln, die hier getestet werden können. So können Airports wie wir zum Treiber von Innovationen für eine nachhaltige Verkehrswende werden“, sagt Dörthe Hausmann, Geschäftsführerin der Flughafen Rostock-Laage-Güstrow GmbH.

Von der Elektrifizierung des Fuhrparks bis zur Solarthermischen Wärmeversorgung

Neben der generellen Vermeidung und Reduzierung von Emissionen, wo es durch das Unternehmen selbst möglich ist, wurde ein umfangreicher Handlungsplan definiert. Dieser setzt sich aus 10 Maßnahmenkomplexen zusammen, die geplant sind und sich zum Teil bereits in der Umsetzung befinden. Ein deutschlandweites Novum ist eine 3,8ha große solarthermische Anlage mit Speicher, um den Wärmebedarf des Flughafens zu decken, der mit 70% die höchsten Emissionen des Unternehmens verursacht. Des Weiteren wird geplant mittelfristig eine Photovoltaikanlage mitsamt Speicher zu errichten, die zukünftig einen hohen Anteil des Strombedarf des Betriebes deckt und die Ladeinfrastruktur für Reisende speisen soll. Daran anknüpfend ist die vollständige Elektrifizierung des Fuhrparks und der Bodenverkehrsgeräte mitsamt Ladeinfrastruktur auf dem Vorfeld des Flughafens luftseitig festgehalten. Um auch im Bereich der Flughafensicherheitstechnik zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden sowie sicher und effektiv in der Fluggastabfertigung arbeiten zu können, ist die Anschaffung von zwei hocheffektiven transportablen Spurendetektoren geplant. Die Optimierung der Abwasseraufbereitung wurde im letzten halben Jahr bereits vollständig umgesetzt. Die Arbeiten wurden planmäßig im April abgeschlossen.

Weitere Punkte des Konzeptes sind die Überarbeitung des Abfallsystems sowie die Neuanlage von großflächigen Wildwiesen zur Förderung von Biodiversität auf dem Flughafengelände. Zum Aufbau einer Produktionsanlage für klimaneutrale Flugkraftstoffe ist ein Antrag auf Förderung beim Bundesumweltministerium gestellt worden. Das Pilot- und Leuchtturmprojekts wird durch das Unternehmen EDL am Standort geplant. Es soll Forschungszwecken im Bereich der Nutzung von E-Kerosin dienen. „Mecklenburg-Vorpommern ist durch seine bundesweite Spitzenposition beim Überschuss erneuerbarer Energien prädestiniert, führende Lösungen zu demonstrieren. Die Verknüpfung mit dem am Flughafen Rostock-Laage geplanten Technologiezentrum erlaubt es uns, Wissenstransfer und Synergieeffekte zu ermöglichen und die Spitzen-Forschungsinstitute der Region einzubinden“, so Dörthe Hausmann.

Ziel Green Airport: Klimaneutralität, Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit

Mit der Umsetzung des Green Airport-Konzeptes sollen Klimaziele, die laut Beschlüssen der Bürgerschaft der Hansestadt Rostock, aber auch im Rahmen einer Selbstverpflichtung der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen definiert wurden, erreicht werden. Der kombinierte Einsatz aller Maßnahmen soll es ermöglichen, als Unternehmen klimaneutral zu werden. Der aktuelle Bezug von Strom und Gas wurde bereits durch Zertifikate kompensiert. Neben Aspekten der Nachhaltigkeit ist die Entwicklung des Flughafens von ökonomischer Bedeutung. „Um wirtschaftliche Entwicklung zu ermöglichen, ist es zwingend notwendig, die Zukunft des Luftverkehrs im Auge zu behalten und darauf vorbereitet zu sein. Wenn es gelingt, intermodale Mobilitätszentren an Regionalflughäfen zu entwickeln, Erlöse für neue Produkte und Services zu generieren und neue Verkehrsarten wie Drohnenverkehre, Flugtaxen und Elektroflugzeuge einzubinden, die einen emissionslosen Luftverkehr ermöglichen, werden Regionalflughäfen wie wir in Rostock-Laage Teil eines klimafreundlichen Verkehrskonzeptes sein.“, sagt Hausmann und ergänzt: „Aktuell wird an der Entwicklung von Großraumflugzeuge für die Mittel- und Langstreckenflüge auf der Basis von Wasserstoff als Treibstoff gearbeitet. Emissionslose Treibstoffen sind bereits heute produzierbar. Bereits in den kommenden fünf Jahren werden elektrisch betriebene Lufttaxen die Beförderung von Gästen aufnehmen, sie sind aktuell im Zulassungsverfahren. Weltweit wird an elektrisch betriebenen Kurzstreckenflugzeugen gearbeitet. Deren Reichweiten liegen aktuell bei ca. 400km. Insbesondere deshalb werden Regionalflughäfen benötigt, um emissionslosen Luftverkehr zu ermöglichen. Mit unserem Green Airport wollen wir ein attraktives Angebot für genaue diese Art der Mobilität schaffen.“

Weitere Informationen: www.rostock-airport.de

Über den Flughafen Rostock-Laage

Der Flughafen Rostock-Laage (IATA: RLG; ICAO: ETNL) ist der Landesflughafen Mecklenburg-Vorpommerns. Seit 1993 ist der zivile Bereich des Flughafens Rostock- Laage auf der Grundlage einer engen Kooperation mit der Bundeswehr im südlichen Teil des Airports angesiedelt. Der Flughafen ist in den Segmenten touristische Verkehre im Incoming- und Outgoing Bereich sowie General Aviation tätig. Durch seine Öffnungszeiten, die bei Bedarf 24 Stunden/Tag betragen, bietet sich der Standort für Logistik und Expressfracht an. Auf der 3.300 Meter langen Start- und Landebahn können Maschinen bis zur Jumbogröße starten und landen. Aufgrund der geografischen Lage an der Ostsee, die in 35 Minuten vom Flughafen erreichbar ist, ist der Regionalflughafen zudem relevant als Standort für Ostseeflugreisen und für die Kreuzfahrt (als Zubringer- Airport für den Wechsel von Passagieren und Crews). Für den Passagierwechsel wurde durch den Flughafen ein individuelles Produkt „Seamless Travel“ entwickelt. Dieses wird seit 2015 für mehrere Reedereien umgesetzt.